Naturschutzgebiet Oldenburger Bruch

Im Jahre 1998 wurden 358 Hektar des Oldenburger Bruches unter Naturschutz gestellt. Der Schutzzweck ist die Natur in diesem Gebiet in ihrer Gesamtheit dauerhaft zu erhalten. Durch die Trockenlegung wurde scharf in die Natur eingegriffen. Die Torfgewinnung und das Aufforsten führten zu weiteren Eingriffen. Dadurch änderte sich der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Viele verschwanden und neue siedelten sich an. Im Naturschutzgebiet sollen die ehemaligen Feuchtwiesen wiederhergestellt und erhalten werden, um wieder einen Lebensraum für typische Pflanzen- und Tierarten zu schaffen. Dafür wird das Grundwasser angestaut, um Teilbereiche wieder zu vernässen. Der Wesseker See wird als Gewässer mit nationaler Bedeutung für Wasservögel und als Schlafplatz für Löffel- und Schnatterenten mit internationaler Bedeutung angesehen. Das Niederungsgebiet mit seinem Überschwemmungsgebiet ist also ein Rückzugsraum für Brutvögel sowie für rastende und nahrungssuchende Vögel während des Vogelzuges und im Winter. Karthäuser-Nelke In den Schilfröhrichten brüten Teichrohrsänger, Rohrammern und vereinzelt Rohrweihen, Neuntöter, Sprosser, Braunkehlchen und Beutelmeisen. Insgesamt gibt es dort über 120 Vogelarten und weit über 500 Pflanzenarten. 55 Arten davon stehen auf der Roten Liste Schleswig-Holsteins, wie zum Beispiel die Karthäuser-Nelke, Heil-Ziest und Großer Klappertopf. 2008 wurde in Grube am Oldenburger Graben die seit 1978 in Schleswig-Holstein ausgestorbene Zwergdommel als Brutvogel identifiziert. Auch die für den Oldenburger Bruch typischen Kopfbäume bieten Lebensräume für Steinkäuze und Marder. Der Matzenkoog im Oldenburger Graben ist Bestandteil des NATURA-2000-Gebietes „Oldenburger Graben“. Dort soll ein Gebiet für Wasservögel entstehen, um eine noch höhere Artenvielfalt im Oldenburger Graben zu erlangen. Es sind auch weiterhin einige Naturschutzprojekte geplant, zum Beispiel die Renaturierung der Johannisbek (4,5 km) sowie die Bearbeitungen ihrer Ackerlandstreifen.

 

Die politischen Ziele im Gebiet des Oldenburger Grabens sind hauptsächlich, die Natur wieder zu vernässen, um mehr Lebensraum für Tiere zu schaffen. Ausgewählte Flächen werden aufgekauft und partiell wieder vernässt. Es ist nicht möglich, alles zu vernässen, denn dann würden die Landbesitzer ihr Land verlieren, da es mit überfluten würde. Das Ziel ist die Vergrößerung des schon vorhandenen Naturschutzgebietes.

Auch bei der geplanten Fehmarnbelt–Querung, bei der Deutschland über die Insel Fehmarn mittels einer Brücke mit Dänemark verbunden werden soll, spielt der Bereich des Oldenburger Grabens eine Rolle. Bisher ist keine politische Entscheidung über den Bau der festen Verbindung oder der damit verbundenen Ausbaumaßnahmen der Hinterlandanbindungen getroffen worden, aber es kann wohl nicht umgangen werden, dass man diesen Bereich mit neuen Verkehrswegen durchqueren muss. Alle Varianten verursachen erhebliche und nachhaltige Auswirkungen und würden außerdem Teile des dort gelegenen Naturschutzgebiets „Oldenburger Bruch" abtrennen. Aus diesem Grund wurde ausdrücklich empfohlen, grundsätzlich jede den Oldenburger Graben durchquerende Trassenführung zu vermeiden, die sich vermeiden lässt.

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